Über das Projekt AnMut

Wir bewegen uns gerne. Wir haben Lust auf neue Menschen und Erfahrungen. Wir mögen Grenzen nicht. Wir fragen nicht nach Normalität, sondern suchen Normalität in der Vielfalt des Miteinanders.

Herzlich willkommen bei AnMut – dem inklusiven Tanztheaterprojekt von ThemaTanz e.V. in Mölln! Unser Projekt konnten wir bis zum 31.08.2021 mit Unterstützung der Aktion Mensch umsetzen. Seit dem 01.09.2021 machen wir weiter unter dem Namen „AnMut geht online“ .

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Unser Projekt (barrierefrei)

Wir haben Neues geschaffen, wir haben uns selbst und unsere Zuschauer*innen immer wieder herausgefordert. Wir haben mit dem Tanztheater Menschen ins Gespräch gebracht. Die Bilder und die Eindrücke, die bei unserem Tanz entstehen, haben Sichtweisen verändert. 

Die Idee und das Bild vom Menschen

Inklusion muss öffentlich stattfinden. Jenseits der professionellen Strukturen in der Behindertenhilfe braucht es Sichtbarkeit inklusiver Maßnahmen, um Menschen jenseits der (beruflichen) Professionalität oder persönlicher Behinderungserfahrung von Inklusion zu überzeugen. Das inklusive Tanzprojekt AnMut!! fand im öffentlichen Raum statt. Es erreichte durch seine öffentlichen Proben und Auftritte Menschen, die sich vielleicht noch nie mit Behinderung auseinandergesetzt haben.

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Das Projekt AnMUT!

AnMut! sollte dafür Sorge tragen, einen Bereich der Freizeitgestaltung – den Tanz – für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu öffnen. Dies wurde einerseits durch die Sorge um barrierefreie Teilnahmemöglichkeiten gewährleistet andererseits durch die individuelle Gestaltung des Tanztrainings orientiert an Fähigkeiten und körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden.

Die Tanztechnik: Vom Individuum ausgehen und Gemeinsames schaffen

In der inklusiven Tanzgruppe wurden Menschen mit und ohne Behinderungen aus Mölln und Umgebung, aus Kiel und aus Hamburg erreicht. Es wurden gleichermaßen Menschen mit körperlichen und seelischen Behinderungen sowie Menschen mit Lernschwierigkeiten durch das Projekt angesprochen.

Die Choreografie war abhängig von den Teilnehmer:innen – die Körper bestimmten die Choreografie. Die Besonderheit der Menschen wurde eingebunden, verschiedene personentypische Merkmale wurden gezeigt und zu künstlerischen Elementen entwickelt. Grundbegriffe des Entstehens einer Choreografie für Menschen mit und ohne Behinderungen sind dabei: der „gemeinsame Nenner“, und „die Übersetzung“. Der gemeinsame Nenner sucht das Verbindende zwischen den unterschiedlichen Körpern, das gemeinsam ausgeübt zu einer Harmonie der Bewegungen führt. Die Übersetzung sucht nach Möglichkeiten die Bewegung des einen Tänzers in die Möglichkeiten des anderen Tänzers zu übertragen, so dass wieder eine Harmonie der Bewegungen entstehen kann. In angeleiteten Bewegungen konnten alle Teilnehmer:innen individuelle Möglichkeiten erkunden und sich im Bezug zum Raum und zur Gruppe erleben. Aus dieser neu gefundenen schöpferischen Leistung entstanden Choreographien. Die Tanzgruppe hat ihre ganz einzigartige Tanzästhetik hervorgebracht.

Eine Explorationsphase bildete den Ausgangspunkt der Choreografiegestaltung und bestimmte auch die ersten Trainingstermine. Aus den typischen Bewegungsmustern der Teilnehmenden, entstehen „Blitzlichter“, Pointen und Bilder. Diese wurden immer wieder ausprobiert, zusammengesetzt, neu zusammengesetzt und als eine Abfolge produziert, aus der die Choreografie wuchs, die zur Aufführungsreife gebracht wurde.

Wir sind Teil der Geschichte – ein Projekt verändert sich durch eine globale Pandemie:

Seit Februar 2019 fanden in Mölln wöchentliche Proben von AnMut!! statt. Aus dem Zusammenspiel von angeleiteten Bewegungsabläufen und den individuellen Bewegungsmöglichkeiten entstanden immer wieder neue Tanzbilder. Aus der neu gefundenen schöpferischen Leistung entstehen Choreographien. Die Tanzgruppe brachte dabei ihre ganz einzigartige Tanzästhetik hervor.

Die Entwicklung der Choreografie bildete das Herzstück des Projektes  AnMut! in Mölln und auch in der Veränderung des Projekts durch die Corona-Pandemie in einer Online-Variante.

Insgesamt haben 96 (bis 08.2021) Trainingseinheiten verschiedener Formate (Vor-Ort, Hybrid und online) mit durchschnittlich 10 beteiligten Tänzer:innen stattgefunden.

Den Schwerpunkt der Trainings von November 2019 bis März 2020 bildete das immer wieder Ausprobieren, Zusammensetzen, neu zusammensetzen eingeübter „Tanz-Bilder“, aus denen langsam eine aufführungsreife Abfolge entstand.

Es sollten im Projektverlauf 4 Auftritte stattfinden. Geplant waren sie in Mölln, Osnabrück, Kiel und Hamburg. Die Auftritte waren im Rahmen von größeren Musik- und Tanzveranstaltungen geplant und sollten die Veranstaltungen um ein „inklusives Element“ bereichern.

Die Corona-Einschränkungen kamen auch für das Projekt  AnMut! schnell und unerwartet. So wurden im März 2020 noch teilweise Vorbereitung und Training abgehalten. Als dies nicht mehr möglich war, wurde die Vorbereitungszeit in die Überarbeitung der Trainings hin zu einer Online-Variante weiterentwickelt. Die Choreograf:innen haben neben der Arbeit an der Umstrukturierung der Tanztrainings auch die Aufgabe übernommen, die Tänzer:innen als Team zusammenzuhalten, den Kontakt zu pflegen, Ängste zu nehmen und ein Gemeinschaftsgefühl zu erhalten. Dies geschah unter anderem durch den Austausch kleinerer Tanzsequenzen über Social Media und Messenger-Systeme und persönliche Anrufe, digitale Weihnachtsfeiern und vieles Weitere.

Im Jahresverlauf 2020 wurde immer deutlicher, dass die Pandemie Live-Trainings und Live-Auftritte für die gesamte Projektlaufzeit nicht mehr möglich sein würden.  AnMut! wurde von der Aktion Mensch mehrfach kostenneutral verlängert

Ab November 2020 erfolgte die Umstellung auf digitale Trainings und den dafür angeschafften Tablets in der Großgruppe. Zusätzlich wurde auch Vor-Ort mit max. 2 Personen im Hybrid-Format trainiert. Zum Ende des Projekts wurde es dann auf Grund der positiven Entwicklung der Pandemielage wieder möglich, gemeinsam mit mehreren Tänzer:innen zu Trainings für einen Tanzfilm zusammenzukommen.

Die Auftritte hätten ab März 2020 stattfinden sollen. Die Einladung zu der ersten großen Präsentation des Tanzstückes war für 27.03.2020 bei einem Frühlingsfest von B90/ Die Grünen vorgesehen. Der Kongress wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Auch gab es eine Zusage zum Auftritt beim bekannten Kunst- und Kulturfestival „Altonale“ in Hamburg. Dieser musste ebenfalls abgesagt werden.

Zum Ende der Projektlaufzeit wurde ein professioneller Film des Tanzstückes, das während des Projektzeitraums erarbeitet wurde, erstellt. Da auf Grund von Corona keine Live-Auftritte möglich waren, soll mit diesem Film der ursprüngliche Gedanke „Inklusion im Tanz“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Tanzfilm soll bei Festivals und Veranstaltungen gezeigt werden, zusätzlich ist dieser auch auf der Homepage des Vereins eingestellt.

Was uns glücklich macht:

Es gelang aber in ganz überwiegendem Maße, auch online den positiven Geist des Projektes zu bewahren, Menschen bei der Stange zu halten und – ganz nebenbei – Menschen mit und ohne Behinderungen wichtige Online-Kompetenzen zu vermitteln. Durch die zentral entstandenen Produkte des Projekts, einen ca. 11 Minuten langen Tanzfilm und eine ebenfalls ca. 10 minutige Dokumentation über das Projekt ist ein greifbares Ergebnis entstanden, das die Faszination des inklusiven Tanzes und die Ästhetik einfängt.

AnMut! freute sich über mehrere Veröffentlichungen in regionalen Medien zur Unterstützung bei der Suche nach Tänzer:innen. Auch die Unterstützung durch den Bürgermeister der Stadt Mölln und den Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen stützen das Projekt.

Als besondere Auszeichnung hat der Verein die Auswahl der Aktion Mensch empfunden, AnMut!! im Rahmen eines Werbefilms im September 2019 mit einem Kamerateam zu dokumentieren.

Ein Blick auf über 3 Jahre AnMUT:

Über 3 Jahre waren wir zusammen AnMUTig. Schau Dir unsere Abschlusspublikation an und lerne uns uns unsere Ideen in Wort und Bild kennen – in Einfacher Sprache und in Alltagssprache.

Was wir in Zukunft vorhaben:

Der entstandene Tanzfilm wird vor allem im Nachfolgeprojekt weiter eingesetzt, das im Rahmen von „Erfolgreich weiter“ von der Aktion Mensch ab dem 01.08.2021 für ein weiteres Jahr unterstützt wird.

Aus Erfahrung in der Corona Pandemie, setzt das Projekt  „AnMut!! geht online“ auf Online-Trainings, die vor Ort begleitet werden. So vermittelt das Projekt neben der tänzerischen Erfahrung auch notwendige Online-Kompetenzen und ermöglicht Menschen mit und ohne Behinderungen oft erstmalig eine Form des „blended learning“, in dem sich On- und Offline-Komponenten abwechseln. Somit trägt es dazu bei, allen Teilnehmenden weitere wichtige Alltagskompetenzen zu vermitteln, um auch online „mittendrin statt nur dabei“ zu sein.

Um den Gruppencharakter und ein Gemeinschaftsgefühl der Tänzerinnen trotzdem zu erzeugen, sind zwei Auftaktveranstaltungen, ein Zwischenkongress und ein Abschlusskongress aller Tänzer:innen als Live-Veranstaltungen geplant.

AnMut! wurde unterstützt von der Aktion Mensch e.V.