Am Anfang unserer Tanztrainings stehen die Menschen, die miteinander tanzen möchten. Sie sind immer der Bezugspunkt für unsere Choreographien. Die Choreografie wächst mit der Vielfalt der Teilnehmenden. Die Besonderheiten der Menschen sollen im Tanz erlebt, verschiedene personentypische Eigenschaften gezeigt werden. Aus den verschiedenen Körpern, aus Bewegungsmustern, aus Ideen und Diskussionen der Teilnehmenden untereinander und mit den Choreograph*innen entsteht Stück für Stück eine kreative Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Die Freude an neuen Körpererfahrungen und Begegnungen spiegelt sich in der Choreographie.
Grundbegriffe der Entwicklung einer Choreografie sind: der „gemeinsame Nenner“, und „die Übersetzung“. Der gemeinsame Nenner sucht das Verbindende zwischen den unterschiedlichen Körpern, das gemeinsam ausgeübt zu einer Harmonie der Bewegungen führt. Die Übersetzung sucht nach Möglichkeiten die Bewegung der einen Tänzerin in die Möglichkeiten des anderen Tänzers zu übertragen, so dass wieder eine Harmonie der Bewegungen entstehen kann.
Aus den typischen Bewegungsmustern der Teilnehmenden, aus „Ticks“ und auch aus behinderungsbedingten, spezifischen Körperhaltungen entstehen erste „Blitzlichter“, Pointen und Bilder. Diese werden immer wieder ausprobiert, zusammengesetzt, wieder neu zusammengesetzt und in eine Abfolge gebracht, aus der die Choreografie wächst.
Die Aufführungen
Tanz gehört auf die Bühne, denn: Wir wollen Inklusion sichtbar machen! So werden im Projektverlauf vier Auftritte stattfinden. Geplant sind diese in Mölln, Osnabrück, Kiel und Hamburg. Die Auftritte werden jeweils im Rahmen von größeren Musik- und Tanzveranstaltungen geplant und bereichern so die Veranstaltungen um ein „inklusives Element“. Ein Publikum, das sich eventuell noch gar nicht mit dem Thema Inklusion auseinandergesetzt hat, kommt so automatisch in den Genuss inklusiver Kunst.
Es ist nie möglich, das gleiche Stück zweimal zu sehen: Das Tanzstück selbst entwickelt sich auch nach den Aufführungen immer weiter. Man könnte es als permanenten „work in progress“ bezeichnen. Durch die Rückmeldungen, Beobachtungen und Auswertung verändern die Choreografen das Stück von Aufführung zu Aufführung.